Sieg in packendem Harbigwegderby
Ein echter Rugby-Leckerbissen wurde den Zuschauern am letzten Wochenende im Fritz-Grunebaum-Sportpark serviert, als die RG Heidelberg zum ersten Harbigwegderby der laufenden Rugby-Bundesliga-Saison gegen den benachbarten Heidelberger Ruderklub serviert, an dessen Ende ganze 11 Versuche und ein 41-35 Sieg für die Rudergesellschaft zu Buche standen.
Heidelberger Ruderklub bestraft verschlafenen Start
Den besseren Start erwischten allerdings die Gäste vom HRK, die gerade im ersten Viertel der Partie nach Belieben schalten und walten konnten. Insbesondere im Sturm dominierte der Klub sein Gegenüber nach Belieben und so konnten die Gäste innerhalb von 20 Minuten mit 0-21 in Führung gehen - u.a. per Strafversuch für ein mehrfach zusammengebrochenes Gedränge vor dem Malfeld der RGH. Es dauerte einige Zeit, bis sich die Rudergesellschaft vor den verwunderten Augen der Besucher gefangen hatte und ihrerseits durch einen Straftritt von Verbinder Fabian Heimpel zu ersten Punkten kommen konnte.
Himmer bringt RGH zur Pause ran
Von nun an wurde die Rudergesellschaft immer stärker und legte vor der Pause zwei Versuche in Person von Bastian Himmer, der seine Schnelligkeit und seine Übersicht zum 15-21 gewinnbringend einsetzen konnte, so dass die RGH nach dem Seitenwechsel in Schlagdistanz blieb. Nach dem Wiederanpfiff war es dann endlich soweit, nach mehreren kurzen Phasen des Sturms war es Johannes Schreieck, der der RG Heidelberg die erste Führung des Tages einbrachte. In den kommenden 5 Minuten spielten die Hausherren wie entfesselt, per Doppelschlag liefen zuerst Robin Plümpe nach toller Vorarbeit von Bastian Himmer und im Anschluss Fabian Heimpel, der die Verteidiger per schönem Show & Go in die Irre führte, im gegnerischen Malfeld ein.
Packende Schlussphase bietet alles
Groß war der Jubel von den Rängen, doch das Spiel sollte noch nicht entschieden sein, denn der Heidelberger Ruderklub suchte noch einmal sein Heil in der Offensive und wurde belohnt - das ursprüngliche 15-Punkte-Polster der RGH schmolz auf 8 Zähler, mit noch knapp 10 Minuten auf der Uhr - genug Zeit für eine Mannschaft wie den Gegner dieses Spieltages. Allerdings zeigte der amtierende Pokalsieger und Deutsche Meister im 7er-Rugby einen feinen Spielzug, den man von den Hong Kong Sevens kennen dürfte: Verbinder Fabian Heimpel spielte einen präzisen Crosskick auf den an der linken Eckfahne lauernden Marvin Dieckmann, der das tat was ihn in Hong Kong bereits zum Topscorer werden ließ - Ball fangen, kurzer Innenstep und den heraneilenden Verteidiger aussteigen lassen, ins Malfeld eintauchen.
Doch auch das reichte nicht, um den Deckel drauf zu machen - Heimpel verzog die Erhöhung, der Ruderklub machte es besser und war per erhöhtem Versuch auf 6 Punkte dran mit 7 Minuten auf der Uhr, die es in sich hatten: die Gäste rannten an, doch die RGH hielt dagegen. Dieckmann, der kurz zuvor noch einen Versuch erzielte, wurde für ein gefährliches Tackle mit Gelb vom Platz gestellt, in dessen Folge es zu einem kleine Austausch nachbarschaftlicher Nettigkeiten kam, zu denen auch Zuschauer der Gäste auf den Platz liefen und für weitere Unruhe sorgten.
Den fälligen Straftritt setzte der Klub zur Gasse kurz vor dem Malfeld der Rudergesellschaft. Zweite-Reihe-Hüne Tim Schiffers rettete seiner Mannschaft mit einem Last-Minute-Tackle an der Auslinie den Sieg, als er einen Gegner im letzten Moment vor dem Einlauf stoppte. Den daraus resultierenden Ballbesitz hufte Fabian Heimpel über die Auslinie und sicherte somit den 41-35 Endstand, mit dem die Rudergesellschaft nach der Niederlage in Frankfurt wieder zurück in die Erfolgsspur kommt.
Für die RGH spielten:
1 Übelhör, 2 Caracciolo, 3 Augel, 4 Schiffers, 5 Hug, 6 Schreieck J, 7 Heimpel E, 8 Metz, 9 Günther, 10 Heimpel F, 11 Dieckmann, 12 Plümpe, 13 Lichtenberg, 14 Hacker, 15 Himmer, 16 Babana, 17 Schneider, 18 Schreieck S, 19 Behlke, 20 Pfisterer, 21 Ueberle, 22 Bayram
Für die RGH punkteten:
Versuche: Himmer (2), Schreieck J, Plümpe, Heimpel, Dieckmann
Erhöhungen: Heimpel F
Strafkicks: Heimpel F