Die Geschichte der RG Heidelberg
Die Rudergesellschaft Heidelberg wurde am 04. Juni im Jahre 1898 im Heidelberger Hotel „Perkeo“ als zweiter Ruderverein in Heidelberg gegründet, um „jungen, gebildeten Leuten die Gelegenheit zu geben, den kräftigenden und gesunden Rudersport auszuüben“. Der Legende nach suchten die Ruderer später einen Ersatzsport, da im Winter auf dem zugefrorenen Neckar kein Rudern möglich war. So wurde im Jahre 1919 schließlich die Rugbyabteilung gegründet. Zu dieser Zeit gab es mit dem Heidelberger Ruderklub und dem Sportclub Neuenheim bereits zwei Rugbyvereine in Heidelberg. Man befand sich also in guter Gesellschaft und hatte sehr schnell seine ersten Gegner, auch wenn das Wort „Lokalderby“ damals sicher noch nicht gebraucht wurde. Erste Spiele wurden auch gegen den VfB Stuttgart und den SC 1880 Frankfurt ausgetragen.
In den folgenden Jahren entstand ein reger Spielverkehr mit holländischen Mannschaften. Dieser kam durch Buren aus Südafrika zustande, die in Heidelberg studierten und sich der RGH angeschlossen hatten. Inspiriert durch die Gegner aus Holland tauschten die Spieler schließlich ihre schwarzen Trikots gegen das heute noch gebräuchliche Orange ein.
Bereits vor dem 2. Weltkrieg konnte sich die RGH zu den führenden deutschen Klubs hocharbeiten und bis 1938 an fünf Endspielen teilnehmen, welche jedoch alle verloren wurden. Nach dem Krieg konnte 1967 der Deutsche Rugbypokal gewonnen und 1959 ein weiteres Endspiel erreicht werden. Einen Meilenstein in der Vereinsgeschichte markiert das Jahr 1972, als mit der massiven Förderung der Jugendarbeit begonnen wurde. Mittlerweile hat die RGH die erfolgreichste Jugendabteilung Deutschlands mit über 70 Titeln im Schüler- und Jugendbereich aus der auch stets zahlreiche Nationalspieler hervorgehen. 1980 schließlich konnte die erste Deutsche Meisterschaft der Herren errungen werden. Es dauerte danach wieder 15 lange Jahre, bis 1995 mit dem Deutschen Rugby Pokal ein großer Erfolg gefeiert werden konnte. Von 1995 bis 2008 durchlebte die RGH mit 3 Meistertiteln, 3 Pokalsiegen und 6 Meistertiteln im 7er Rugby ihre bislang erfolgreichste Zeit.
Die zweite Mannschaft der RGH spielt erfolgreich in der 3. Liga Südwest und wird aus einer fruchtbaren Kombination von erfahrenen Haudegen auf der einen, sowie jungen Wilden auf der anderen Seite gebildet. Damit ist sie ein Garant dafür, dass stets motivierte Talente in die 1. Mannschaft drängen und den „Etablierten“ die nötigen Konkurrenz bieten. Im Jahre 2008 konnte mit dem Gewinn des Ligapokals ein großer Erfolg gefeiert werden.
Wie kam es eigentlich zur Gründung der #RGHRugby-Abteilung? Und warum spielt der Club in Orange?
— RG Heidelberg Rugby (@RGHRugby) 17. Mai 2018
Wir haben einige interessante historische Fakten aus der #Vereinschronik für Euch - mit dabei die Sportsfreunde vom @HRK_Rugby, @SCNRugby, @RugbySCF1880 und @Hannover78Rugby! pic.twitter.com/yeYBLoWod4
Wurden in der Anfangszeit der Rugbyabteilung noch die Malstangen aus alten Gasrohren zusammengesetzt und vor jeden Spiel extra aus der Garage eines Spielers zum Platz geschafft, so ist die RGH heute Hausherr der schönsten Rugbyanlage Deutschlands. Seit 1996 residiert der Verein im Fritz-Grunebaum-Sportpark, welcher mit zwei Rugbyplätzen, einem feinen Clubhaus mit Kraftraum und schönen Terrassen, einer Bouleanlage, Spielplatz und zwei überdachten Tribünen aufwarten kann. Hier werden neben dem alltäglichen Liga- , Jugend und Trainingsbetrieb auch zahlreiche Länderspiele und nationale wie internationale Turniere ausgetragen, die Deutsche Nationalmannschaft bezeichnet die Anlage mittlerweile als ihr „Wohnzimmer“. Das Umfeld stimmt also und dies ermöglicht der großen RGH-Rugbyfamilie, unter optimalen Bedingungen zu trainieren. Von der RGH wird also auch in Zukunft etwas zu hören sein.