Rudern gegen Krebs - Bericht und Video
Skulls, Dolle und Stemmbrett – Begriffe, wie sie dem gemeinen Rugbyspieler sicher unbekannt sein dürften. Die Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ bot aber den Anlass, sich mit den Geheimnissen des Rudersports vertraut zu machen – mit viel Spaß und für den guten Zweck. Nach der ersten Teilnahme in 2013 machten sich auch dieses Jahr wieder vier Mitglieder der Rugbyabteilung ans Werk, den grünen Rasen gegen die azurblauen Wellen des Neckars einzutauschen.
"Rudern gegen Krebs" ist eine Serie von Benefizregatten zur Förderung der Initiative "Sport und Krebs". Ziel der Regatten ist es Spenden einzuwerben um damit möglichst vielen Krebspatienten die Teilnahme an diesem erfolgreichen therapiebegleitenden Projekt zu ermöglichen. Die Teilnehmer der Regatta rudern aktiv zur Unterstützung eines guten Zwecks: Mit den Erlösen der Aktion werden u.a. Sporttherapeuten finanziert, die gezielt Sportprogramme für Krebspatienten anbieten und Kurse durchführen.
Die diesjährige Besatzung bestand aus den neu ins Boot geholten Armin Ergert (Strength-Coach der Rugby-Herren) und Andreas Kerber sowie den bereits aus 2013 erfahrenen Ruder-Titanen Christian Schroth und Stefan Schmitt. Eine erfolgversprechende Mischung aus Technik, Athletik und absoluter Körperbeherrschung.
Wer den Rudersport erfolgreich und in einer echten Renn-Situation betreiben möchte, sieht sich allerdings mit einer gewissen Komplexität konfrontiert. So ist es durchaus sinnvoll, wenn alle Insassen eines Bootes in dieselbe Richtung rudern und dies auch noch in synchroner Art und Weise tun. Um also am Tag der Regatta nicht sprichwörtlich baden zu gehen, ging es erst einmal zum Training.
Die RGH bot als Ausrichter der Regatta allen teilnehmenden Teams bis zu vier Trainingseinheiten an, drei davon nahmen auch unsere Leichtmatrosen in Anspruch. Als Steuerfrau und Trainerin fungierte Anna Hufnagel, die es perfekt verstand, unseren furchtlosen Neu-Ruderern die Technik beizubringen und auf das Rennen einzustellen. Während man zu Beginn des ersten Trainings kaum vom Fleck kam und gerade mal so der Strömung standhielt, zeigten sich bald erste Verbesserungen und der Rugby-Vierer wurde immer stabiler und schneller. Temporär ersetzte Patrick Schachner für eine Trainingsfahrt den verhinderten Schroth.
Die Regatta fand dann schließlich Anfang September bei schönstem Wetter und zahlreichen Besuchern statt. 78 Boote, darunter auch der Deutschland-Achter, nahmen teil und machten den Tag zu einem wahren Spektakel auf und neben dem Neckar. Die vier Rugby-Cracks, beim Rudern als die „Wellenbrecher“unterwegs, erwischten in ihrem ersten Rennen aber einen eher schlechten Start. Nach den Erfahrungen des letzten Jahres wollte man einen langsameren, dafür kontrollierten Start hinlegen und vergab dadurch gleich zu Beginn wichtige Sekunden. Mit einer Zeit von 1:04,99 lief man als dritter ins Ziel und musste nun alle Hoffnungen auf den Hoffnungslauf setzen, in dem letztes Jahr Endstation war.
RGH-Steuerfrau Jasmin Punt, bereits im letzten Jahr maßgeblich beteiligt, wusste aber die richtigen Stellschrauben, um das Boot auf die Siegerstraße zu bringen. Gallionsfigur und Schlagmann Armin Ergert gab den Rhythmus vor und nach einem diesmal zügigen Start und einer deutlichen Steigerung konnte sich das Team mit 1,5 Bootslängen Vorsprung auf den Zweiten und einer Zeit von 59,21 fürs Halbfinale qualifizieren.
Die Neckarwiese war mit ca. 5000 Besuchern mittlerweile voll und so ruderten die Wellenbrecher mit ihren markanten Outfits wenig später erneut frohen Mutes zum Startpunkt, um sich für das große Finale zu qualifizieren. Das Rennen lief gut, aber an die starke Leistung vom Hoffnungslauf konnte man nicht mehr anknüpfen. Mit 1:02,74 war das Boot wieder etwas langsamer und kam nur ein paar Hundertstel Sekunden zu spät als Dritter ins Ziel, was das Ende der Regatta für unsere Orange Hearts bedeutete.
Im Halbfinale ausgeschieden zu sein ist jedoch ein sehr achtbares Ergebnis. Und natürlich standen der gute Zweck und der Spaß an diesem Tag im Vordergrund. Spaß hatten die Wellenbrecher reichlich und ganz nebenbei hatte man locker die Promi-Boote der TSG Hoffenheim (1:10,24), der MLP Academic (1:35,91) sowie des SV Sandhausen (1:38,91) abgehängt.
Ein großer Dank gebührt Anna für ihre Trainings, Steuerfrau Jasmin, den zahlreichen Unterstützern an Land und der Rugbyabteilung, welche die Teilnahme ermöglicht hat. Bis zum nächsten Mal, wenn die Wellenbrecher wieder ablegen.
Berichte und Bilder zur Regatta gibt es unter http://www.rgh-heidelberg.de