Hinspiel mit 50:00 für die RGH gewertet, 31:21 Niederlage in Rottweil
Große Aufregung beim Hinspiel im Halbfinale der 3. Liga Süd-West: das Spiel im Fritz-Grunebaum-Sportpark war nach nur 10 Minuten beim Stand von 05:00 abgebrochen worden, da mehrere Spieler der Gäste aus Rottweil keinen Mundschutz hatten und ihren Unmut über den Schiedsrichter lautstark äusserten. Nach der Entscheidung der Staffelleitung wurde das Spiel mit 50:00 und 4 Punkten für die RGH gewertet. Am heutigen Donnerstag reiste die "Shox"-Truppe nun nach Rottweil, um das Rückspiel zu bestreiten.
Pünktlich und mit einer guten Mannschaft stand die RGH auf dem schönen Rasen in Rottweil und wollte mit einem Sieg alles klar machen. Doch von Beginn an waren es die Hausherren, die Druck machten und die Shox-Defensive immer wieder in arge Bedrängnis brachen. Das Spiel begann sehr ruppig, wie schon in den 10 Minuten im Hinspiel agierten vor allem die Rottweiler Stürmer immer an der Grenze des Erlaubten und sehr oft auch darüber hinaus. Zahlreiche Nicklichkeiten, Schläge und aggressive Aktionen, oft auch nach dem Pfiff, bremsten den Spielfluss. Schiedsrichter Jörg Becker hatte schwer zu tun, das Spiel in geordneten Bahnen zu halten.
Die RGH konnte das Spiel nicht gestalten, reagierte lediglich auf die beherzten Angriffe der Rottweiler - und das zu viel verhalten. Nach nur 4 Minuten und mehreren Angriffsphasen konnte der RCR den ersten Versuch des Tages erzielen und diesen auch erhöhen. In der 6. Minute gab es die erste gelbe Karte wegen Schlagens und die damit verbundene 10-Minuten Strafe für die Schwaben. Aus der Überzahl konnte die RGH jedoch kein Kapital schlagen und so war es wieder der Gastgeber, der in der 28. Minute einen Versuch erzielte, erhöhte und nun bereits mit 14:00 führte. Darauf folgten in der 30. Minute und in der 32. eine rote bzw. eine gelbe Karten für den Gastgeber wegen Schlagens und anderer Undiszipliniertheiten. Die Überzahl konnte die RGH durch Stefan Schmitt wenig später immerhin zu einem erfolgreichen Strafkick und zum 14:03 nutzen.
Kurz darauf verwies der Schiedsrichter nun auch einen RGH-Spieler für 10 Minuten vom Platz. Rafael Übelhör sah den gelben Karton für zu hohes Halten. Das konnte Rottweil nicht auf sich sitzen lassen und in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit ging erneut ein Spieler der Gastgeber für 10 Minuten vom Feld. Kurz zuvor konnten sie allerdings erneut zum Versuch einlaufen und bauten ihre Führung mit Erhöhung auf 21:03 aus. Schmitt ließ kurz vor der Pause noch einen Strafkick zum 21:06 folgen und schließlich erfolgte der Pfiff zum Pausentee.
Rottweil hatte es also geschafft, in der ersten Halbzeit auf drei gelbe und eine rote Karte zu kommen. Mit einer solchen Einstellung zum Sport hat eine Mannschaft eigentlich nichts auf dem Rugbyfeld zu suchen. Weder in der 3., noch in der 2. Liga.
Rugby gespielt wurde dann aber ohne weitere Karten in der zweiten Halbzeit, den Akteuren musste ein Licht aufgegangen sein. Wie schon in den ersten 40 Minuten kam die RGH aber einfach nicht in die Gänge und überlies den Rottweilern allzu oft das Feld. Während sich die beiden Teams im Sturm kaum etwas schenkten, ließ die RGH Hintermannschaft zuviel zu und die Gegner kamen immer wieder gefährlich ins Laufen. Zahlreiche Tacklings wurden verpasst, kein Druck auf den Gegner gemacht und der Angriff fand bis zu diesem Zeitpunkt nicht statt. In der 60. Minute folgte der nächste Versuch für Rottweil, der auch den Offensiv-Bonuspunkt bedeutete, so wuchs der Vorsprung auf 28:06. Das Spiel war nun gesitteter und der Sport stand im Vordergrund, die Karten der ersten Halbzeit hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Allerdings wurde im weiteren Spielverlauf noch ein Zuschauer aus dem Stadion verwiesen, nachdem er den Schiedsrichter angepöbelt hatte.
Weiterhin hielt Rottweil (in Unterzahl!) den hohen Druck aufrecht und die RGH konnte sich zunächst nur durch Einzelaktionen befreien, dann aber nach und nach mehr Spielanteile erobern. In der 65. Minute war es schließlich Janosch Ringle, der den ersten Versuch der RGH legte. Es folgen zwei weitere durch Marcel Eloff (70.) und Übelhör (78.). Diese wurden wie auch der erste zwar allesamt nicht erhöht, die RGH hatte sich jedoch immerhin auf 28:21 und damit den Defensiv-Bonuspunkt herangekämpft.
Dieser wurde in der 80. Minute durch einen Strafkick von Rottweil zum 31:21 Endstand allerdings gleich wieder zunichte gemacht. Der Kicker wurde hierfür übrigens eigens eingewechselt, was nach Meinung der RGH-Spieler nicht erlaubt ist und zu einigen Diskussionen führte. Dies änderte jedoch nichts an der Tatsache, daß Rottweil heute die bessere Mannschaft war. Sie wollten mehr und haben das Spiel verdient für sich entschieden, zumal sie 50 Minuten lang mit mind. einem Mann weniger auskommen mussten.
Das größte Lob hatte sich an diesem Tag jedoch Schiedsrichter Becker verdient, der die Ruhe bewahrte und das schwierige Spiel mit Übersicht leitete.
Noch ist unklar, wer jetzt als Sieger aus Hin- und Rückspiel hervorgeht. Ob der erzielte Bonuspunkt der Rottweiler zum Tragen kommt oder nur die erzielten Punkte von 71:21 (50:00 im Hinspiel) für die RGH sprechen. Das wird sich bald klären. Sportlich gesehen hatte Rottweil es an diesem Tag wesentlich mehr verdient, im Endspiel um den Aufstieg zu stehen.
Stimme zum Spiel (Lennard Herlyn): "Wir haben leider viel zu spät ins Spiel gefunden. Da ist es kein Wunder, daß man verliert."
- Caracciolo
- Bayram
- Übelhör
- Herlyn
- Possin (B. Werle 40.)
- Eloff
- Fischer (Collakku 40.)
- Horn
- J. Ringle
- Schmitt
- Rupp (Pfisterer 60.)
- C. Lang
- Lange
- Bartels
- M. Ringle
- F. Lang
- Dilling
- B. Werle
- Pfisterer
- Collaku
Schiedsrichter: Becker
Zuschauer: 50