Fehlende Leidenschaft bei unnötiger Packung in Pforzheim
Im 2. Spiel der Saison gab es für die Rudergesellschaft in Pforzheim beim deutschen Vizemeister nichts zu holen. Mit 7-64 musste sich das Team von Trainer Christopher Weselek geschlagen geben. Dabei hätte die RGH in diesem Spiel nicht die Rolle des „Opfers“ spielen müssen, wie es das Ergebnis vermuten lässt.
Doch bei den Orangenen, die mit einer teilweise anderen Besetzung aufliefen als noch am Wochenende zuvor beim Sieg gegen den Heidelberger TV, war der Wille und die Leidenschaft nicht vorhanden, dem TVP Einhalt zu gebieten.
Dies wäre über weite Strecken möglich gewesen, waren die Pforzheimer – trotz den hohn Ergebnisses – nicht die starke Mannschaft, die man hätte erwarten dürfen. So brachten zahlreiche individuelle Aktionen der TVP-Spieler die Führung, welche sich bis zur Halbzeitpause auch in Grenzen hielt. Zwischen der 30 und 40 Minuten zeigten die Spieler der RG Heidelberg, zu was sie zu leisten im Stande wären, als sie die 5-Meter-Linie des TVP belagerten und sich nur durch Ungenauigkeiten und Fahrlässigkeiten eigene Einlaufchancen verbauten. So ging es mit einem Rückstand von 28-7 in die Pause, ein passabler Stand wenn man die Tatsache betrachtet, dass die Orangenen erneut in einer Konstellation aufliefen, die so noch nie zusammengespielt bzw. auch nur selten trainiert hatte. Diese Problem adressierte auch der sonst so ruhige und gefasste Weselek in einer aufbrausenden Ansprache nach dem Schlusspfiff.
Bis zur Halbzeit hatten seine Spieler noch mitgehalten und gepunktet – Interims-Kapitän Dieckmann konnte einen Ball der Pforzheimer herausfangen und über das halbe Feld unter den Stangen ablegen – konnten aber in der 2. Hälfte nichts zählbares mehr leisten. So wurden die taktischen Vorgaben nur mangelhaft umgesetzt und auch die Unterstützung in der jungen RGH-Truppe kam oftmals zu spät. Durch unorganisierte Angriffe ermöglichte man den Hausherren die schnelle Balleroberung und musste sich alsdann der Konter der schnellen Pforzheimer erwehren, die mehrere Male die Verteidigung der Rudergesellschaft mit schnellen Überpässen aushebelten und mit einer Überzahl punkten konnten.
Für das Trainergespann der RGH bleiben nun 2 Wochen, um die Mannschaft für die nächste schwere Aufgabe beim benachbarten Deutschen Meister des Heidelberger RK vorzubereiten - dabei ist der Meister stärker einzuschätzen als die Pforzheimer Mannschaft. Doch neben den negativen Aspekten des Spiels der Rudergesellschaft an diesem Wochenende – wie Einstellung und Wille, insbesondere in der 2. Halbzeit – können auch positive Punkte mitgenommen werden. So war zu sehen, dass man auch den stärksten Teams der 1. Bundesliga trotz einer jungen Mannschaft, der heute noch der ein oder andere Führungsspieler gefehlt hat, zumindest phasenweise Einhalt gebieten kann – eine Tatsache, die besonders in den entscheidenden Derbys mit Lokalrivalen vom TSV Handschuhsheim und dem SC Neuenheim noch viel Wert sein dürfte.
FĂĽr die RGH spielten:
1 Uebelhoer 2 Heimpel E 3 Hocevar 4 Hug Christian 5 Herlyn 6 D'Amato 7 Fischer 8 Lang 9 Ueberle 10 MĂĽller 11 Pfisterer 12 Hackl 13 Haase 14 Wadlinger 15 Dieckmann 16 Poremba 18 Olitzscher