Sieg im letzten Heimspiel von Stefan Schmitt
Im letzten Heimspiel der Saison ging es für die RGH am vergangenen Samstag gegen den ehemaligen Meister SC 1880 Frankfurt. Die Mainstädter konnten am vorherigen Spieltag den TSV Handschuhsheim besiegen und machten sich einige Hoffnungen nun auch in Heidelberg zu punkten, um ihre bisher eher schwache Saison zurück in die Erfolgsspur zu bringen.
Für die RGH stand dieses Spiel aus mehreren Aspekten unter einem besonderen Stern:
Zum einen konnte man sich durch einen Sieg vor den SC Neuenheim und somit auf Tabellenplatz 3 der Meisterrunde direkt hinter die beiden Profiteams des TV Pforzheim und dem HRK schieben, zum anderen aber bestritt Stefan „Hefe“ Schmitt, als Urgestein der Orangenen an den Erfolgen der jüngeren Vereinsgeschichte maßgeblich beteiligt, sein letztes Spiel für seine Orange Hearts. Schmitt betrat vor ca. 300 applaudierenden Zuschauern, die trotz der kalten und windigen Verhältnisse erschienen waren, als erster Spieler der RGH den Rasen.
Das Spiel selbst wurde von Beginn an von der RGH gemacht, die sich sofort ab Anpfiff als die aktivere Mannschaft präsentierte. Bereits nach 3 Minuten brachte Marvin Dieckmann die Orangenen per Straftritt in Führung. Dennoch schafften es die Frankfurter zwischenzeitlich immer wieder gefährlich zu kontern und hatten in der Folge Pech, als ein weit gespielter Angriff von der Gasse weg am letzten Pass scheiterte und der Eckdreiviertel den Ball fallen ließ – dies war die bisher beste Chance des Spiels (8.).
Die RGH zeigt sich über das gesamt Spiel hinweg jedoch von den Vorstößen der Frankfurter unbeeindruckt und beantwortete jeden Angriff der Hessen ihrerseits mit eigenen, gefährlichen Vorstößen. Dies war gleich mehrere Male der Fall. So wurden die beiden Versuche der Frankfurter (14., 65.) jeweils mit eigenen Versuchen im direkten Gegenzug beantwortet (18., 68.).
Dem ersten Versuch des Spiel ging ein Fehler der Orangenen voraus als ein weiter Pass von Wilhelm kurz vor dem Frankfurter Malfeld herunterfiel und an allen Hintermannschaftsspielern der RGH vorbeikullerte. Aus dieser Situation entwickelte sich eine Kick-Verfolgung über den gesamten Platz, bei der die Frankfurter eine clevere Überzahlsituation kreierten und an der Außenfahne ablegen konnten (14.).
Die Reaktion der RGH ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Dieckmann legte nach einer langen Passstaffette über die Hintermannschaft, die den Ball nach gewonnener Gasse schnell auf die Außenbahn bewegte, im Malfeld der Frankfurter ab. 7er Nationalspieler Dieckmann stellte seine Schnelligkeit unter Beweis, konnte im Malfeld bis knapp neben die Stangen laufen und von der Verteidigung unberührt ablegen. Die Erhöhung in der Folge gelang ihm dabei aus einfacher Position selbst (18.).
8 Minuten später legte die RGH mit einem Paket nach eigener Gasse 5 Meter vor dem gegnerischen Malfeld in Person von Jeff Tigere erneut ab. Das Spiel verlor hiernach an Tempo und wurde arm an Höhepunkten. Die RGH kam in der ersten Halbzeit noch einmal gefährlich nah an einen Versuch, doch Tigere ließ den Pass von Elmar Heimpel in aussichtsreicher Position fallen. Zahlreiche Fehler, Ballbesitzwechseln und einige Ausrutscher auf dem wenig griffigen Rasen trugen dazu bei, dass die Partie einen sehr zerfahrenen Charakter hatte. Die Zuschauer auf den Rängen waren jedoch weiterhin bester Laune und bejubelten jeden Ballbesitz von Schmitt besonders lautstark.
Nach einer Druckphase der Rot-Schwarzen in der 2. Halbzeit erhielten die Frankfurter einen Strafversuch zugesprochen nachdem Michael Ahl den Ball aus einem Pass herausschlug (65.). Auch hier antworteten die Orange Hearts jedoch prompt und legten kurz danach an der Frankfurter Außenfahne durch Flanker Elmar Heimpel ab, welcher nach eigenem Gedränge kurz hinter der Frankfurter 22-Meter-Linie den Ball aufnahm und sich bis in die Endzone tankte (68.).
Einmal noch kam die RGH nahe an einen 4. Versuch und somit einen Offensivbonuspunkt, doch Verbinder Patrick Schachner konnte den Ball in einem Tackle nicht richtig kontrollieren und wurde 5 Meter vor der Mallinie ins Aus befördert. Alles in Allem war die RGH die aktivere Mannschaft die den Sieg mehr wollte und gewinnt somit verdient, wenn auch leider ohne Bonuspunkt.
Nach dem Abpfiff fand noch auf dem Platz die offizielle Verabschiedung von Stefan Schmitt statt, welcher bereits in der 54. Minute ausgewechselt und vom langjährigen Physiotherapeuten der RGH, Matthias „Druide“ Rother, an der Bank stilgerecht mit einem Glas Hefe-Weizen in Empfang genommen wurde.
Für ein Interview war der emotional sichtlich bewegte Veteran nach Spielende noch nicht in der Lage.
Hefe, wir danken Dir für alles, was Du für die RGH getan hast!
Für die RGH spielten:
1 Hocevar, 2 Bayram, 3 Uebelhoer, 4 Hug Christoph, 5 Hug Christian, 6 Tigere, 7 Heimpel E, 8 Wilhelm, 9 Wehrspann, 10 Schachner, 11 Ringle, 12 Takaendesa, 13 Himmer, 14 Schmitt, 15 Dieckmann, 16 Herlyn, 17 Salerno (41.), 18 Fromm, 20 Lange (54.), 21 Ahl (41.), 22 Schiffers (69.).