Niederlage im Derby gegen Neuenheim
Eine unnötige, wenngleich ob der eigenen Leistung auch verdiente Niederlage setzte es für die Rudergesellschaft am gestrigen Samstag beim Stadtderby gegen den Dauerrivalen des Sportclub Neuenheim.
Dabei war es die Mannschaft von Trainer Christopher Weselek, die den besseren Start erwischte und bereits nach 5 Minuten durch Marvin Dieckmann von einer Gasse weg zum Versuch einlaufen konnte. Dieckmann war es auch, der nur kurze Zeit später die Führung für die RGH mit einem Straftritt auf 10-0 erhöhen konnte.
Von da an lief allerdings nicht mehr viel bei den Orangenen, die mit jeder weiteren Spielminute das Heft weiter aus der Hand gaben. Der Sportclub gewann immer mehr an Raum und verstand es, die RGH unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Es dauerte nicht lange bis sich diese Überlegenheit auch in Punkte ummünzen ließ. Zunächst verkürzte van Gelderen per Straftritt, bevor 2. Reihe-Hüne Portillo nach einem groben Fehler der RGH-Hintermannschaft über das halbe Feld zum Versuch sprinten konnte (23.).
Kurz vor der Halbzeit erhielt die RGH noch 2 Straftritte in zentraler Position, von denen Dieckmann einen verwandeln konnte und die Ruderer mit einer 13-10-Führung in die Pause ging. Der SC Neuenheim war der RGH körperlich überlegen, insbesondere die starken Stürmer der Blauen wussten diese Überlegenheit zu nutzen. Dabei tat sich ein ums andere Mal Portillo auf Seiten der Neuenheimer hervor, der die Verteidigung vor große Probleme stellte. Die körperliche Überlegenheit machte sich zudem auch im Gedränge und der Gasse bemerkbar, wo der SCN-Sturm seinem Gegenüber erheblich unter Druck setzte und es der RGH schwer machte, brauchbare Bälle zu produzieren. Doch auch die Hintermannschaft der Rudergesellschaft kam nicht ganz in Tritt und konnte nur ansatzweise zeigen, was für eine Offensiv-Waffe sie für die Orange Hearts sein kann.
Das gleiche Bild bekamen die Zuschauer auch in Hälfte 2 zu sehen: Die Blauen im Vorwärtsgang, die RGH konnte sich nur mit Kicks befreien und agierte zunehmen unorganisiert. Dabei wurden auf Seiten der Ruderer reihenweise haarsträubende Fehler gemacht und der Ballbesitz leichtfertig an die nun deutlich überlegenen SCNler abgegeben. Nur selten gelang es der RGH sich mit Kontern zu befreien, die jedoch nicht zum punkten genutzt werden konnten. Ein weiterer Versuch des Sportclubs war in dieser Phase der Partie nur eine Frage der Zeit und so war es Didebashvili, der sich nach einem schnell angespielten Strafkick von Gedrängehalb Scheurich über die Mallinie wuchtete (47.).
Zwanzig Minuten später, nach einem gefährlichen Konter der Orangenen, befreite sich der SCN nach einem Gedränge kurz vor dem eigenen Malfeld mit einem Kick tief in die Hälfte der RGH. Ein weiterer individueller Fehler der RGH führte zum Ballbesitz der Blauen, die nach 2 kurzen Pässen durch stark aufspielenden Portillo erneut im Malfeld des Gegners einlaufen konnten und die Führung auf 13-24 ausbauten (64.).
Die Neuenheimer waren kurz danach in Unterzahl, als Kapitän Eckert mit gelber Karte für 10 Minuten vom Platz musste und fälschlicherweise an Stelle seines Mannschaftskollegen van Gelderen, der RGH-Außen Mischa Ringle in einem Tackle ausgehoben hatte, von Schiedsrichter Forstmeier bestraft wurde.
Von da an tat die Mannschaft der Rudergesellschaft wieder etwas mehr und wurde aktiver im Spiel nach vorne. Nach einer etwas stärkeren Phase, in der sich die RGH einen großen Raumgewinn erspielte, konnte ein Paket von der Gasse weg ins Malfeld geschoben werden, wo Routinier und RGH-Urgestein Jeff Tigere den Ball ablegte und seine durchgehend starke Form in dieser Saison erneut unterstrich. Fabian Heimpel, der mittlerweile die Kick-Verantwortung übernommen hatte, brachte die Orangehemden mit der Erhöhung auf 20-24 heran (75.).
In den letzten Spielminuten lief das Spiel noch einmal munter hin und her und der SCN erhielt nach weiteren individuellen Fehlern der RGH-Spieler in der Folge 2 Straftritte, die der tadellose van Gelderen verwandelte und den Endstand von 20-30 herstellte. Zwar versuchten die Orange Hearts noch einmal ihre Finger an einen Defensivbonuspunkt zu bekommen, wurde für ihre Mühen jedoch nicht mehr belohnt.
Am Ende sahen die anwesenden ca. 250 Zuschauer eine durchgehen spannende Partie, bei der sich die RGH jedoch selbst im Weg stand und im Kollektiv zu viele individuelle Fehler beging, die vom Sportclub bestraft wurden. Die kommenden 2 Wochen vor dem nächsten Spiel gegen den RK Heusenstamm müssen von der Mannschaft intensiv genutzt werden um die Fehler zu beheben und neues Selbstbewusstsein zu tanken, um nicht noch in eine schlechtere Ausgangsposition für die KO-Runde zu kommen.
Man of the Match auf Seiten der RGH wurde der unermüdliche Jeff Tigere, der als Teamältester seinen 2. Frühling erlebt und sich sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung als Vorbild für seine Mannschaftkameraden präsentiert.